Wenn wir vor lieben Menschen unser Herz ausschütten, dann können wir dabei Freude und Leid miteinander teilen. Das entlastet und ermutigt uns. Im Gebet dürfen wir das auch vor Gott tun. Dabei ist Gebet auch eine Form des Vertrauens, dass Gott trotz allem da ist in unserem Leben und in unserer Welt. Der Glaube an ihn ist wie ein Fels, der uns zwar nicht vor den Stürmen bewahrt, der uns aber mitten im Sturm einen Halt schenkt. Vielleicht kann dieses Gebet eine Einladung zum Mitbeten sein:
Herr, du hast uns in diese Welt hineingestellt. Manchmal sind wir voller Dankbarkeit, weil so viel schön ist und uns Freude macht. Dann aber müssen wir klagen, weil es auch Bedrohungen, Trauer und Schmerzen gibt.
Es gibt Stürme und Beben, die groß und gewaltig oder auch ganz unsichtbar und klein daherkommen. Sie bringen so vieles in unserer Welt und in unserem persönlichen Leben durcheinander.
Wir beten für unsere ganze Welt. Segne alle Menschen, die krank und traurig sind oder vor großen Problemen stehen. Stärke alle, die in den verschiedenen Lebensbereichen für ihre Mitmenschen da sind. Erleuchte mit deinem Geist alle Frauen und Männer, die in dieser schwierigen Zeit wichtige Entscheidungen treffen müssen.
Wir beten auch für die Menschen, die in unseren Herzen einen besonderen Platz haben und für die wir Verantwortung tragen. Gleichzeitig beten wir auch für uns selber und in allen Anliegen, die uns gerade bewegen oder belasten. Dabei denken wir auch an unsrere Verstorbenen, mit denen wir uns über die Grenze des Todes hinaus verbunden fühlen.
Herr, wir vertrauen darauf, dass du da bist in unserer Welt und in unserem Leben. Der Glaube an dich ist wie ein Fels, der uns Halt gibt und der uns trägt. Herr, auf dich vertrauen wir, in deine Hände legen wir unser Leben. Amen
Pfarrer Ralf Gössl