Wenn ich heute zu jemand sage: „Du bist ein Träumer!“ , dann ist das im Normalfall eine Beleidigung. Träume sind doch Schäume und ein Träumer ist jemand, der in einer Scheinwelt lebt und nur wenig Bezug zur Realität hat.
„Du bist ein Träumer!“ – vor dem Hintergrund der Bibel hört sich diese Aussage fast wie ein Ehrentitel an. In der Bibel wird nämlich kräftig drauf los geträumt. Und – Menschen, die Träume deuten können, haben ein großes Ansehen.
„Du bist ein Träumer!“ Das könnten wir auch zum hl. Josef sagen, der uns in der Weihnachtsgeschichte begegnet. Immer wieder erscheint ihm der Engel Gottes im Traum und überbringt ihm Botschaften: Josef soll Maria und das Kind zu sich nehmen, er soll mit seiner Familie nach Ägypten fliehen… Und was tut Josef? Für ihn sind Träume keine Schäume. Er steht vielmehr auf und setzt seine Träume in die Tat um. Josef, der sicher ein richtiges Mannsbild war und mit beiden Beinen auf dem Boden stand, er steht zu seinen Träumen.
Wie sieht es mit unseren Träumen aus? Vielleicht können wir wieder neu lernen, auf unsere Träume zu achten? Träume sind keine Schäume! In den Träumen begegnet uns vielmehr das, was wir in der Hektik des Alltags gerne verdrängen oder vergessen. In den Träumen können auch wir dem Engel Gottes begegnen, der eine Botschaft für uns hat.
In St. Jakobus ist am Hochfest des hl. Josef, 19. März – um 19.00 Uhr – ein Festgottesdienst!