Liebe Mitchristen in Gersthofen!
Zum Beginn des Heiligen Jahres 2000 – dem Weihnachtsfest 1999 – habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht. Ich ließ mir eine festliche Stola von Sr. Animata aus Dillingen sticken. Auf der handgewebten Stola wollte ich vier Bilder haben, die auch für die zentralen Feste des Kirchenjahres stehen: die Geburt Jesu; sein Tod am Kreuz; der auferstandene Herr; Maria und die Apostel am Pfingsttag. Somit ist diese Stola zu einer Jesusstola geworden, weil sie mir immer wieder vor Augen führt, was ER für uns getan hat. Genauso ist diese Stola aber auch zu einer Marienstola geworden, weil sie in diesen Bildern ihren festen Platz bei Jesus und bei der frühen Kirche hat. Sie ist da im Stall von Betlehem, unter dem Kreuz von Golgota und auch in der Mitte der betenden Apostel am Pfingsttag.
Auf dem Weihnachtsbild ist das Jesuskind geborgen auf dem Schoß Mariens. Sie schaut es staunend an und wird gleichzeitig sanft berührt von Josef, der ihr den Rücken stärkt. Und Jesus selber breitet seine Arme aus – so wie er es einmal am Kreuz tun wird – um als Erlöser die Menschen zu sich einzuladen. Der Ochs und der Esel sind als Teile der Schöpfung aber auch als Symbole für den stinkenden Stall gegenwärtig. Ausgerechnet über ihnen steht der Stern und deutet an, dass Gott sich nicht zu schade war, sein Licht gerade im Stall von Betlehem aufleuchten zu lassen.
Auf diesem Weihnachtsbild ist alles da, was für mich an Weihnachten wichtig ist und es ist alles sichtbar, was für mich auch in der Mitte unseres Gemeindelebens steht. Glitzer und Glamour sind dabei nicht zu finden! Es ist einfach Jesus, der Heiland und Erlöser, der in der Armut des Stalles geboren wird und der auch heute im „Stall“ der Kirche da ist. Und wir dürfen – auch in allen kirchlichen Armutserfahrungen – bei IHM sein; IHN staunend anschauen; IHN in unser Herz lassen und uns – wie Maria und Josef – in Wort, Gebet und Tat gegenseitig unterstützen.
Mit diesen Gedanken möchte ich Ihnen von Herzen für alle persönliche Verbundenheit und für Ihr Mitbeten, Mitfeiern und Mitarbeiten in unserer Pfarreiengemeinschaft danken! Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein von der staunenden FREUDE an JESUS erfülltes Weihnachtsfest. Und im neuen Jahr möge SEIN heller Stern immer über Ihnen, Ihren Lieben und Ihrem Leben leuchten!
Mit freundlichen Grüßen auch im Namen aller hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Ihr Pfarrer Ralf Gössl